Infos zu deinem Fahrwerk mit WP Closed Cartridge Gabel

 

Das Fahrwerk deiner Husqvarna bzw. KTM wurde von uns auf Basis deiner Angaben optimiert. In diesem Beitrag erklären wir die Funktionsweise deiner externen Einsteller von Gabel und Dämpfer.

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Zugstufe

Der Zugstufeneinsteller befindet sich an den Gabelfüßen (Schlitzschraubenkopf). Er wird in Klicks verstellt. Ein Wert von 16 bedeutet, dass die Standardeinstellung von der ganz geschlossenen Position (rechts rum, im Uhrzeigersinn bei Draufsicht von unten) bei 16 Klicks auf ist (links rum, gegen den Uhrzeigersinn). Dreht man den Einsteller rechts rum, wird die Dämpfung straffer.

Eine schnelle Zugstufe bringt auf kleinen aufeinanderfolgenden Unebenheiten mehr Komfort und das gefühlte Ansprechverhalten verbessert sich.

Eine langsamere Zugstufe macht das Bike direkter, satter und man bekommt mehr Feedback vom Boden. Oftmals verbessert sich das Einlenkverhalten.

Wir empfehlen Einstellungsschritte in 3 Klicks vorzunehmen, damit man ein Gefühl für die Änderung bekommt. Feintuning kann bei Bedarf in kleineren Schritten vorgenommen werden.

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Low Speed Druckstufe

Der Low Speed Druckstufeneinsteller ist an den Gabelkappen zu finden und macht die Gabel komfortabler bei kleinen Unebenheiten, gleichzeitig können wir aber die Gesamthärte erhöhen. Er wird in Klicks verstellt.
Ein Wert von 18 bedeutet, dass die Standardeinstellung von der ganz geschlossenen Position (rechts rum, im Uhrzeigersinn) bei 18 Klicks auf ist (links rum, gegen den Uhrzeigersinn). Dreht man den Einsteller rechts rum, wird die Dämpfung straffer.

Eine weichere Druckstufe macht die Gabel insgesamt weicher, bei langsamer Gangart komfortabler. Die Reaktion der Gabel auf kleine Unebenheiten wird erhöht.

Eine straffere Druckstufe lässt die Gabel insgesamt weiter oben stehen, Bremstauchen wird vermindert, Durchschlagschutz erhöht.

Wir empfehlen Einstellungsschritte in 3 Klicks vorzunehmen, damit man ein Gefühl für die Änderung bekommt. Feintuning kann bei Bedarf in kleineren Schritten vorgenommen werden.

Federbein

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Der Vorspannungeinsteller am Heck ist der am meisten unterschätzte Einsteller am Fahrwerk. Mit ihm wird der sog. Durchhang eingestellt. Die meisten Fahrer justieren den Durchhang auf einen Wert X aus dem Handbuch und fassen diesen Einsteller dann nie wieder an. Ein Fehler! Dieser Einsteller ist extrem effektiv, wenn es um das Tuning des Allgemeinen Fahrverhaltens und der Balance des Bikes geht!

Wir liefern dein Federbein mit einer grob voreingestellten Vorspannung aus. Zur Referenz kannst du den statischen Durchhang aus dem Handbuch einstellen. Von da aus kannst du Feintuning betreiben:

Dein Heck geht beim hartem Beschleunigen oder im Allgemeinen zu tief in den Federweg?
--> Vorspannung um 1-2 Umdrehungen erhöhen (Feder "nach unten schrauben")

Du möchtest mehr Komfort, Unebenheiten werden bei langsamer Fahrt zu hart an dich weitergegeben?
--> Vorspannung um 1-2 Umdrehungen verringern (Feder "nach oben schrauben")

Dieses Vorgehen erachten wir als weitaus effektiver als die Einstellung des dyn. Durchhangs, der zum einem schwer zu messen ist, zum anderen auch nur einen Startwert für weiteres Feintuning darstellen kann.

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Der Zugstufeneinsteller am Fuß des Dämpfers steuert die Ausfedergeschwindigkeit des Dämpfers.
Je weiter die Zugstufe geschlossen (im Uhrzeigersinn/rechts rum) wird, desto langsamer federt der Dämpfer aus. Damit erhöht sich die Kontrolle, die man über das Bike hat, man bekommt direkteres Feedback und das Bike läuft stabiler. Kleine Unebenehiten können aber härter wahrgenommen werden und die Traktion wird schließlich schlechter.

Je weiter die Zugstufe geöffnet (gegen den Uhrzeigersinn, links rum) wird, desto schneller federt der Dämpfer aus. Eine schnellere Zugstufe kann den Komfort erhöhen, bringt aber auch mehr Unruhe ins Chassis und die Spurtreue negativ beeinflussen.

Bei Umlenkungsdämpfern hat die Einstellung des Zugstufeneinstellers auch Einfluss auf das Druckstufenverhalten des Dämpfers (bauartbedingt). Bei PDS XPLOR Dämpfern ist die Zugstufeneinstellung isoliert und hat keinen Einfluss auf das Druckstufenverhalten.

Wir empfehlen Einstellungsschritte in 3 Klicks vorzunehmen, damit man ein Gefühl für die Änderung bekommt. Feintuning kann bei Bedarf in kleineren Schritten vorgenommen werden.

 

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Die Low und High Speed Druckstufen findest du am Gehäuse des Dämpfers. Mit ihnen wird die Einfedergeschwindigkeit des Dämpfers eingestellt.

Low Speed Einsteller = Schlitzschraube, wird in Klicks verstellt

Hier kannst du das Verhalten des Dämpfers beim Beschleunigen auf glatter Fahrbahn und das Ansprechen auf kleine Unebenheiten einstellen. Je weiter die Low Speed Druckstufe geschlossen wird (im Uhrzeigersinn/rechts rum) desto straffer wird das Gefühl.

Eine eher offene Druckstufe lässt das Heck kleine Unebenheiten besser aufnehmen, das Absacken des Hecks beim Beschleunigen  wird aber auch zunehmen, ebenso wird der Dämpfer in Kompressionen mehr Federweg nutzen.

Eine eher geschlossene Druckstufe macht das Gefühl für das Motorrad direkter, man bekommt mehr Feedback vom Untergrund.
Das Komfortgefühl wird im gleichen Zug aber auch weniger.

Wir empfehlen Einstellungsschritte in 3 Klicks vorzunehmen, damit man ein Gefühl für die Änderung bekommt. Feintuning kann bei Bedarf in kleineren Schritten vorgenommen werden.

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High Speed Einsteller = 17mm Sechskant, wird in Umdrehungen verstellt

Hier kannst du das Verhalten des Dämpfers bei größeren Hüben verstellen. Ebenso wird der  High Speed Einsteller benutzt um die Gesamthärte des Federbeins zu verstellen.
Die Verstellung geschieht in Umdrehungen, nicht in Klicks.
Änderungen im Bereich von 1/4 Umdrehung werden vom Großteil der Fahrer als signifikante Änderung wahrgenommen.

Je weiter zu den Einsteller drehst, desto höher wird dein Heck fahren und desto straffer wirst du es insgesamt wahrnehmen, z.B. gut bei vielen Beschleunigungswellen, da dein Heck hier oft zu viel Federweg nutzt und dann "kickt". Mit mehr HS Dämpfung bleibt das Heck weiter oben und du hast mehr Traktion und Komfort. Du musst aber auch mit Zug fahren können 😉

Je weiter du den Einsteller öffnest, desto tiefer wird dein Heck fahren und desto weicher wirst du das Heck insgesamt wahrnehmen.

Im eingebautem Zustand lässt sich dieser Versteller am besten mit einer Nuss mit Ratsche verstellen.